Montag, 12. November 2007

Mehr leisten und länger leben!


Die unheimlichen Kräfte der Supermaus.


In einem amerikanischen Labor lebt eine Supermaus:
Sie ist ermüdungsfrei, sexbesessen, vor Fettleibigkeit geschützt, mit extrem hoher Lebenserwartung.
Das Tierchen bricht alle Leistungsgrenzen und das nur durch eine Gen-Spritze.

Immer weiter, immer schneller: Normale Mäuse werden nach einem Kilometer Laufband müde. Die Supermaus schafft locker das Sechsfache. Forschern der Universität in Cleveland gelingt dies mit einer Gen-Spritze.

Diese Maus rennt sechs Stunden lang ohne Müdigkeit. Diese Maus frisst Unmengen in sich hinein und setzt nichts an. Diese Maus ist sexbesessen. Diese Maus lebt 50Prozent länger als alle anderen Mäuse. Und warum? Weil diese Maus eine Spritze bekommen hat.
Wissenschaftler der Universität in Cleveland haben eine gentechnische Revolution in Gang gesetzt – sie erfasste als erstes eine als kriminell verrufene Branche. Dopingärzte, Dopingkontrolleure und Leistungsforscher blicken fasziniert auf diese Maus im Institut für Biomedizin der Case Western Reserve University. Das Tierchen bringt ermüdungsfrei athletisch-olympische Spitzenmauseleistungen, die die Grenzen der Art bei weitem übersteigen.

Eine normale Labormaus erträgt auf einem Laufband ungefähr einen Kilometer Rennerei. Dann bricht sie erschöpft zusammen. Das Exemplar von Professor Richard Hanson hält sechsmal so lange durch. Inzwischen wachsen in Hansons Käfigen noch mehr Tiere vom gleichen, unheimlichen Format heran. Sie alle bekamen als Jungtiere eine Versuchs-Spritze verabreicht, die sie im ausgewachsenen Alter zu Supermäusen macht. Mit diesem Effekt hatte Biochemiker Hanson nicht gerechnet. 500 Stück der hochgespritzen Supermäuse hat Hanson inzwischen herangezogen. „Unglaublich, was in den Käfigen los ist“, sagte Hanson in einem „Independent“-Interview, „wie Popcorn hüpfen die Mäuse Tag und Nacht auf und ab“. Überdies sei ihre Herzfrequenz sehr niedrig, und in ihren Muskelzellen fand Hanson eine erhöhte Zahl von Mitochondrien – jenen Strukturen, die den Zellen mit Energie beleben. „Manchmal finden wir in den Muskeln bis zu zehnmal mehr Mitochondrien als bei normalen Labormäusen“, schreibt Hanson in seiner Studie, die in der jüngsten Ausgabe des renommierten Journals of Biological Chemistry erschien, „die Tiere sind in einer physischen Verfassung wie Lance Armstrong zu seinen besten Zeiten, als er siebenmal in Folge die Tour de France gewann.“
Außerdem sei ihr Stoffwechsel nur mit dem eines Hochleistungssportlers zu vergleichen: „Sie verbrennen hauptsächlich Fettsäuren zur Energieerzeugung und produzieren extrem wenig Milchsäure.
Sie müssen nicht essen und trinken und können dennoch vier bis fünf Stunden rennen.
Sie sind zehnmal aktiver als normale Mäuse. Sie leben länger – und die Weibchen sind in der Lage, im Alter von drei Jahren noch Junge zu gebären. Auf den Menschen übertragen wäre das so, als wenn 80-Jährige Greisinnen schwanger würden. Die Männchen sind auch im Alter noch viel aggressiver und sexlustiger als normale Mäusemännchen.“
Mit dieser Leistungssteigerung hat niemand gerechnet.

Hansons Tiere sind das Produkt einer genetischen Manipulation, wie sie in den biochemischen Labors auf der ganzen Welt seit Jahren zum klassischen Repertoire gehört. Hansons Forschungsgruppe wollte die Wirkung eines Gens testen, das es auch beim Menschen gibt: Es steuert ein Enzym (PEPCK-C), das vor allem in Leber und Nieren vorkommt.
Damit hat es den Zuckerstoffwechsel des Körpers im Griff.
Mit einem Trick schleusten die Biochemiker das Gen in den Körper – sie packten es Gen in eine so genannte „Virus-Fähre“. Nach der Injektion dieser Virus-Gen-Mischung in einen Muskel gelangte der Injektions-Inhalt direkt ins Innere der Körperzellen. Dort setzte die Wirkung unmittelbar ein. Mit dem Leistungssteigernden und zusätzlich lebensverlängernden Effekt hatte allerdings niemand unter den Forschern gerechnet. „Unsere Tiere leben viel länger, obwohl sie fast doppelt so viel essen wie normale Mäuse“, sagt Hanson, „das ist schon wirklich sehr erstaunlich.“

Besonders verblüffend ist, dass die Marathon-Mäuse ein Naturgesetz verkehren. Bisher lautete die Regel: Ständiges Fasten hält gesund. Es verlängert das Leben um bis zu 50Prozent. Für die Hanson-Mäuse gilt offenbar das Gegenteil: Völlerei mit positiven Folgen. Die Tiere, so hoffen die Forscher daher, könnten Aufschluss auf eine alte Frage geben: Welchen Umständen ist tatsächlich ein langes, gesundes Leben zu verdanken?

Die Vorstellung, das Altern eines Organismus mit einer Spritze manipulieren zu können, galt bisher als Quacksalberei. Mit den 500 Hanson-Supermäusen gibt es nun einen guten Grund für euphorische Spekulationen: „Die PEPCK-C-Spritze könnte jeden Menschen auch in hohem Alter noch aussehen lassen wie ein Athlet – selbst wenn man viel isst und gar nicht trainiert“, sagt Hanson. Einen Haken hat die Spritze allerdings noch: „Unsere Gentherapie-Erfolg ist von der Maus kaum auf den Menschen zu übertragen.“ Bisher zumindest zeigt die Genspritze in den Muskeln entweder kaum oder nur kurzfristig Wirkung. „Abgesehen davon, dass eine solche Therapie am Menschen unethisch ist“, sagt Hanson.
Bislang kein Effekt durch Gendoping.

Doping-Spezialisten sehen das anders. „Kaum eine Dopingform regt die Phantasie so stark an wie die Vorstellung vom gentechnisch veränderten Körper“, sagt Professor Wilhelm Schänzer, Direktor des Instituts für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln. Nach Hansons Supermäusen wuseln die Spekulationen durcheinander: Muskeln, die langsamer ermüden und sich schneller regenerieren, Zellen mit erhöhtem Energieumsatz, eine gesteigerte Sauerstoffaufnahme. Bislang jedoch ist kein einziger Fall bekannt geworden, in dem ein Sportler mit Gendoping seine Leistung gesteigert hätte.

Für solche Versuche schien bisher vor allem das Medikament Repoxigen am besten geeignet. Es wurde von einer britischen Firma hergestellt. Per Spritze gelangte das Gen für Erythropoetin (Epo) in den Muskel. Das Mittel war im Labor so konstruiert worden, dass das Gen bei Sauerstoffmangel aktiviert werden sollte. Als Folge davon käme dann die Epo-Produktion verstärkt in Gang.

Für Sportler war das Mittel allerdings bisher nichts, Sauerstoffmangel in der Muskulatur ist bei ihnen selten. Entwickelt worden war Repoxigen für Patienten mit Blutarmut durch chronische Nierenschwäche.
Hansons Mäuse-Methode könnte als erstes eine große sportliche Karriere bevorstehen, mit unbekannten Risiken und Nebenwirkungen: „Bei den PEPCK-Mäusen werden viele Leistungsforscher hellhörig werden“, sagt Doping-Experte Schänzer, „sobald es sich in der Branche herumspricht, dass ein einziges Enzym ausreicht, die Leistung derart zu beflügeln, dann werden sich alle, die dopen wollen, darauf stürzen.“

Normale Mäuse werden nach einem Kilometer Laufband müde. Die Supermaus schafft das Sechsfache.



Arztpraxis Conzelmann

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